Die in dem Medaillonzyklus
dargestellte Jugendentwicklung von Junker und Burgfräulein führt in der
dritten Phase die beiden jungen Menschen in der Ehe zusammen. So ist auf
dem Medaillon die Einsegnung durch den Priester dargestellt. Links sieht
man in Brustbildform, weil es kniend vor dem Priester zu denken ist, das
junge Paar: vorne im Profil die Frau, zur Rechten des Mannes kniend,
den mit dem Schleier bedeckten Kopf ihm leicht zuwendend und andächtig
geneigt. Die Hände sind im Gebet aneinander gelegt. Hinter der Frau, ein
wenig tiefer, ebenfalls mit gesenktem Kopf und betend zusammengelegten
Händen, doch mehr in Dreiviertelstellung gerückt, der Mann. Groß und bis
zum oberen Bildrand reichend steht rechts im Profil der Priester im
weiten faltigen Meßgewand. Er schaut mit dem durchgeistigten, durch die
Nasen-Mundpartie charakteristischen Kopf, der nur noch an den Seiten
dichtes Haar zeigt, wie sinnend in die Ferne und hält die geöffneten
Hände segnend über das vor ihm kniende Paar.
Die Braut hat ein an den
Schultern geschlitztes Kleid an, im Brustausschnitt wird eine weiße
Bluse sichtbar, der Hals ist hochgeschlossen. Der junge Mann trägt
dichtes schulterlanges Haar in Pagenkopf-Schnitt und ein ebenfalls
hochgeschlossenes, einfach aussehendes Kleidungsstück. Die weichfallende
Kasel des Priesters ist auf dem Rücken und dem Schulterteil mit einem
Bandornament verziert.
Die Darstellung der
Einsegnung bekommt Wärme durch den Ausdruck des Priesters, während der
der jungen Frau ein wenig ins konventionelle Klischee abgleitet. Es ging
Janssen offenbar um den Gegensatz zwischen dem Priester und dem Paar,
der in Stehen und Knien als Kontrast zwischen Reife und Jugend
ausgebildet ist.