© Stephan Kotthaus

Peter Janssen Maler und Kunstprofessor

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Rheinische Post 01. Juni 1979

Ausstellung für Peter Janssen bei Hella Nebelung

Ein Flair von Poesie

Hella Nebelung zeigt in ihrer Galerie im Ratinger Tor eine Gedächtnisausstellung für den kürzlich in Berlin gestorbenen Maler Peter Janssen (geb. 1906 in Bonn) mit Bildern und Zeichnungen des liebenswerten, mit der Düsseldorfer Kunstszene verbundenen Künstlers. Der Enkel des einstigen Düsseldorfer Akademiedirektors Peter Janssen hatte in der Hitlerzeit Ausstellungsverbot; er war einer der ersten Künstler, dessen Arbeiten Hella Nebelung unmittelbar nach Kriegsende ausstellte.

Ein großer Freundeskreis verband ihn mit Düsseldorf, wo er die Akademie besuchte und wo er 1952 mit dem Corneliuspreis ausgezeichnet wurde. Die Beziehungen rissen auch nicht ab, als Peter Janssen 1957 als Professor an die Berliner Kunsthochschule berufen wurde.

Paris hat ihm die Freiheit der Peinture, Rom die souveräne Freiheit im Umgang mit Komposition und Motiv vermittelt. Sowohl in seinen frühen impressionistischen als auch seinen späteren, geklärten und formal reduzierten Bildern entwickelte Peter Janssen eine nur ihm eigene malerische Handschrift. Seine Bilder sind naiv und überlegen zugleich. Die flockig weichen Pinselspuren, die Märchenwelt der Farben verraten seine zärtliche Zuneigung zu Mensch, Ding und Natur. Und diese Beziehung wird von ihm immer aufs neue als Überraschung, unmittelbar und niemals klischeehaft, erlebt.

Humor ist fast immer im Spiel; hinter ihm können sich allerdings auch Melancholie und Einsamkeit verstecken. Peter Janssen, der unerschöpfliche Geschichtenerzähler, der auch stets Auge, Ohr und vor allem ein Herz für andere hatte, gehörte zu denen, die der Düsseldorfer Malerei ein Flair von Poesie geschenkt haben und jene malerische Delikatesse, die in den ersten Nachkriegsjahrzehnten noch einmal neu aufgeblüht war.

Yvonne Friedrichs

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